Waldorfschule in Mülheim. Seit 1982.

In den späten 1970er Jahren wurde der Zulauf zur Freien Waldorfschule in Essen aus den westlichen Nachbarstädten so groß, dass das dortige Kollegium die Initiative ergriff, in Mülheim an der Ruhr oder Duisburg eine neue Waldorfschule zu gründen. Mit Anna Sophia Bäuerle wurde eine Gründungslehrerin gefunden, die aus über 30-jähriger Tätigkeit an der Freien Waldorfschule in Marburg über einen reichen Erfahrungsschatz und viele Kontakte verfügte. Zum Schuljahr 1982/1983 nahm die Mülheimer Waldorfschule mit einer ersten Klasse zunächst in den Räumen der Essener Patenschule ihre Arbeit auf.

Im Jahr 1983 kommt es zum eigentlichen Gründungsmoment der „Freie Waldorfschule in Mülheim a.d. Ruhr e.V.“. Während die Schule nach Einrichtung einer dritten, vierten und fünften Klasse nun jährlich um eine Klasse wuchs, wurden das Raumangebot in der von der Stadt Mülheim angemieteten ehemaligen Volksschule Selbeck immer enger. Ein Bauausschuss nimmt die Arbeit auf! Im Frühjahr 1986 kommt es auf dem Gelände an der Blumendeller Straße zum ersten Spatenstich für den Schulneubau. In nur 17 Monaten Bauzeit entsteht hier ein neues, auf die pädagogische Arbeit abgestimmtes Haus, das alle für eine Waldorfschule notwendigen Bereiche umfasst – neben den Unterrichtsräumen für alle Fächer bis in die 13. Klasse hinauf auch eine Turnhalle, Räume für den Werk- und den Gartenbaubereich sowie einen Festsaal.

Mit dem Einzug in das neue Schulhaus im Sommer 1987 war auch die oberste Klasse, die 1983 als Fünfte begonnen hatte, zu einer Neunten geworden. Die nächsten Jahre waren geprägt sowohl von der Fertigstellung des Innenausbaus des Schulhauses als auch vom Aufbau der Oberstufe. Von Jahr zu Jahr wuchs das Kollegium, bis alle Fachrichtungen vertreten waren. Klassenspiele und Praktika, Fragen der Abschlüsse einschließlich des Abiturs mussten ins Auge gefasst, durchdacht, geplant und schließlich erstmalig durchgeführt werden. 1993, zehn Jahre Waldorfschule Mülheim, ist die Schule vollständig ausgebaut. Die ersten Jahrgänge verlassen die Schule mit dem Waldorfschulabschluss und zusätzlich mit der Fachoberschulreife bzw. dem Abitur.

Die Besinnung auf das Erreichte führte in den 1990er Jahren zu einer besonderen Profilbildung unserer Schule. Wir wollten nicht einfach neue Konzepte von anderen Schulen übernehmen und z. B. eine stark handwerklich-praktisch orientierte Oberstufe ausbauen, sondern hatten die Idee, alle Lehrenden mit ihren individuellen Stärken bringen sich so in den Unterricht und in die Schule ein, dass aus diesen vorhandenen Fähigkeiten neue Konzepte entstehen. Ein praxisorientierter Ansatz, der den Schülern keine festgelegte Methode überstülpt, sondern eine altersindividuelle Förderung anstrebt.

Unter Anderem blühten Bereiche wie Musik und Eurythmie auf. Es gab und gibt nach wie vor Konzerte auf musikalisch hohem Niveau und eurythmische Jahresabschlüsse, die die Zuschauer regelmäßig bewundern können.

Mit persönlichem Engagement führten und führen die Pädagogen die Schüler zum Abitur. Mehr als die Hälfte aller Schüler eines Jahrgangs machten und machen bis heute bei uns das Abitur, wobei die externen Prüfer das Können der 13.-Klässler stets lobten und ihnen entsprechend gute Leistungen bescheinigten.

Kurz und knapp
  • Ende der 1970er Jahre: erste Initiativen
  • 1982/83: 1. Klasse (noch in Essen)
  • 1983/84: neue 1. sowie 3., 4. und 5. Klasse (in Mülheim-Selbeck)
  • 1987/88: Umzug in das neue Schulgebäude Blumendeller Straße, Mülheim-Heißen
  • 2006: Bezug des Erweiterungsbaus (Unterstufe und OGS)

Waldorfschule Mülheim-Ruhr

Blumendeller Straße 29

45472 Mülheim an der Ruhr

Telefon: 0208 911037-00

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